Die Situation am Werderplatz ist in den letzten Wochen und Monaten weiter eskaliert: Die Szene ist wesentlich größer geworden, es gibt viele neue Gesichter. Die Stimmung ist aggressiver, Drogenhandel und –konsum sind offener. Das Alkoholkonsumverbot hat derzeit kaum Wirkung, es wird auf dem Werderplatz getrunken und bei Kontrollen mit einem Schritt auf die Marienstraße ausgewichen. Die Situation dort (Ecke Werder-/Marienstraße) ist genauso inakzeptabel wie auf dem Platz selbst und für Anwohner, Gewerbetreibende und Nutzer eine Zumutung.
Woher kommt dieser Zuwachs? Sind es die sozialen Angebote, die Substitutionspraxen, die Flucht aus prekären Wohnverhältnissen, neue Drogen oder…? Über die Ursachen für diese negative Entwicklung lässt sich trefflich streiten, klar ist aber, dass dringend Lösungen gefunden werden müssen.
Die Fraktion aus KAL und „Die Partei“ macht jetzt einen Vorstoß im Gemeinderat. In einem Antrag zum Werderplatz als „lebenswerten Platz im Herzen der Südstadt“ fordern sie eine Reihe von Maßnahmen: Weitere Substitutionspraxen außerhalb der Südstadt und im Umland, Ausbau der Straßensozialarbeit, dauerhafte Präsenz von Ordnungskräften und ein Quartiersmanagement.
Welche Mehrheiten im Gemeinderat für diesen Antrag gefunden werden und was davon angesichts leerer Kassen tatsächlich umgesetzt werden kann, werden wir sehen. Wichtig ist, dass der erste Satz des Antrags bei allen Verantwortlichen ankommt und zum Leitsatz wird:
„Die Stadtverwaltung setzt das Thema ‚Befriedung der Situation am Werderplatz‘ ganz oben auf ihre Agenda.“
MH