Bestimmt ist jeder schon einmal über einen dieser Steine „gestolpert“, gerade auch hier in Karlsruhe, gerade auch in der Südstadt. Die Stolpersteine sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Vor Häusern, in denen Opfer des Nationalsozialismus wohnten, werden Messingplatten im Boden eingelassen mit Namen und biographischen Daten dieser Menschen. In Karlsruhe gibt es schon eine ganze Reihe dieser Stolpersteine – jedes Jahr übernimmt eine andere Organisation die „Federführung“ für weitere Verlegungen. Dies geschieht jeweils in enger Zusammenarbeit mit der Koordinationsgruppe, überwiegend Mitglieder des Fördervereins Karlsruher Stadtgeschichte, und mit dem Stadtarchiv. Anlässlich unseres 125-jährigen Jubiläums schien es uns als Bürger-Gesellschaft der Südstadt angebracht, für das Jahr 2013 diese Aufgabe zu übernehmen. Mitglieder des Vorstandes recherchierten im Stadtarchiv – eine ungewohnte Aufgabe, bei der sie einiger Unterstützung durch die Profis bedurften. Letztlich konnten die Schicksale von drei Euthanasie-Opfern, die in der Heilanstalt Grafeneck umgebracht worden waren, hinreichend exakt belegt werden. Für zwei haben Bürger der Südstadt die Patenschaft übernommen, also den Stein gestiftet. Der dritte, für Paula Hühnert, Baumeisterstraße 50, bestimmte, wird durch die Sammlung der Bürger der Südstadt finanziert. Zusätzlich gilt es der früheren Bewohner der Wilhelmstraße 4 zu gedenken, die in Auschwitz ermordet wurden – hier kamen die jetzigen Bewohner auf uns zu und baten darum, die entsprechenden Stolpersteine vor ihrem Haus zu verlegen und dafür Paten sein zu können.
Verlegung der Stolpersteine am Sonntag, 11. November 2013 ab 9 Uhr
Die Verlegung dieser Stolpersteine beginnt um 9 Uhr an der Wilhelmstraße 4 führt über Hausnummer 79 (gegen 9:15 Uhr) die Werderstraße 91 (gegen 9:35 Uhr) zur Baumeisterstraße 50 (gegen 9:55 Uhr) & 11 (gegen 10:15 Uhr) und endet mit einer Gedenkveranstaltung am Ständehaus gegen 11 Uhr. Begleiten Sie den Künstler Gunter Demnig auf dem Weg der Erinnerung und gegen das Vergessen!
(Bild: Gunter Demnig)
Weiterführende Informationen auf der Webseite „Stolpersteine Karlsruhe“